Lassen wir andere beschreiben ....
Pressestimmen:
Solinger Tageblatt vom 01.08.2024
Termine
Der Klempner mit der Klampfe präsentiert sein neues Album
„Jupp“ Scheurer meldet sich mit einem neuen Album zurück. Foto: Christian Beier
„Jupp“ Scheurers 6. Streich ist ein ganz persönlicher. Der Musiker zeigt sich nachdenklich und
gereift.
Uns erzählte der Künstler, wie er
sich nach einem Schicksalsschlag zurück ins Leben kämpfte.
Von Celine Derikartz
„Das war das aufwendigste, schwierigste und persönlichste Album, das ich bisher rausgebracht
habe“, erklärt Franz Josef „Jupp“ Scheurer bei der Vorab-Präsentation der neuen CD. Und das ist
mittlerweile immerhin die sechste des Klempners mit der Klampfe, dessen erste Langspielplatte
1989 erschien. „Weltreise“ ist der Titel. „Das Projekt fing so an, dass ich Songs, die ich schonmal
gemacht habe, nochmal in anderer Form aufnehmen wollte. Da habe ich dann alle Songlisten
angeschaut – und alles kam anders.“
Schlaganfall, Klinik, Reha. Und das Projekt lag auf Eis. Erst einmal, denn der Wunsch eines neuen
Albums verstärkte sich. Jetzt erst recht, datierte das letzte Album doch auf 2008. „Vielleicht
brauchte ich meinen Warnschuss“, meint Scheurer rückblickend. Für die Erkenntnis, die gegebene
Zeit zu nutzen und Wünsche anzupacken. Neben dem neuen Album bedeutet das auch, mit der
Klampfe „durch Deutschland zu tingeln“. „Das wollte ich nochmal machen. Wie früher.“ Die Noten
muss er mittlerweile vom Blatt ablesen, kann sie nicht mehr auswendig, ansonsten hat er sich
zurückgekämpft. „Da bin ich schon stolz drauf. Ich bin da und lasse mir das nicht nehmen.“
Deshalb folgte nach dem Klinikaufenthalt gleich wieder der Griff zur Gitarre. Aus dem
ursprünglichen Albumtitel „60 Songs“ wurde „Weltreise“, wie das erste Lied auf dem Album. Das
ganze Leben sei eben eine Reise. Aus zehn Titeln sind 14 geworden, neun davon komplett neu.
Gereift sei er über die Jahre und auch die Stimme, geblieben ist indes die inhaltliche Ausrichtung:
„Ich karikiere Gesellschaftsthemen und menschliches Verhalten. Das greife ich auf und stelle
Fragen, gebe aber keine Ratschläge und Antworten.“
„Auf‘m Bahnsteig“, „Im Spiegel“ oder „Ist es das?“, so heißen die Tracks beispielsweise. Auch
ernste Themen sollen mit einem Augenzwinkern oder einer „schicken Auflösung“ zum Ende
verpackt werden. „Das kommt jetzt richtig an“, lautet das Urteil von Ehefrau und Chef-Kritikerin
Monika Menke-Scheurer. Das Genre? „Da habe ich immer zwischen den Stühlen gesessen. Das
wird nie passen und das ist auch gut so.“ Was auch noch nie gepasst habe, aber einfach dazugehöre:
der grüne Hut, mit dem er schon als Jugendlicher auf der Straße auftrat.
Ursprünglich habe er alles noch einmal allein mit Gitarre einspielen wollen. „Ganz puristisch.“
Dann habe er aber langjährige Weggefährten gewinnen können. Im heimischen Dachkammerstudio
wurden die Parts mit jedem einzeln aufgenommen oder ihm zugeschickt. Heißt: Bei der ersten LiveVorstellung am 30. August im PEST-Projekt-Atelier werden alle erstmals gemeinsam auf der Bühne
stehen und die „Weltreise“ präsentieren, sowie weitere Lieder aus Scheurers langer musikalischer
Geschichte.
Eintrittskarten gibt es nicht zu kaufen, wie auch bei den beiden weiteren Auftritten. Diese werden
nach Anmeldung per E-Mail verlost und personifiziert:
songs@FJScheurer.de
Auf eine Gage wird verzichtet. Der Rahmen ist dabei bewusst klein gehalten, es soll exklusiver
sein: „Lieber dreimal mit 40 Leuten als einmal größer.“
30. August:Konzert im Atelier Pest-Projekt in den Güterhallen. Einlass ab 19 Uhr, Beginn 19.30
Uhr. Mit den beteiligten Musikern: Thomas Jungbluth, Andreas Tassew. Gast: Alex Buzina.
14. September:Auftritt im Saal der Musikschule DaCapo.
Außerdem: Session in der Cobra mit Video-Projektion. Der Termin steht noch nicht fest.
Aus WDR-Beitrag:
Liedermacher und Handwerksmeister
Franz Josef "Jupp" Scheurer liebt den Gegensatz, in dem aber auch ein Reiz liege.
Aus einer SZENE-Zeitschrift:
Lampenfieber hat der Liedermacher kurz vor dem Konzert immer, auch nach weit mehr als 30 Jahren Bühnenerfahrung. Diese Anspannung braucht Franz Josef Scheurer, "sonst macht es keinen Sinn, etwas vorzutragen". Lampenfieber hat der 47-Jährige indes auch, wenn er als Handwerksmeister (Sanitär Heizung Klima - Umweltschonende Heiztechnik) unterwegs ist. "Geht das, was ich da berechnet habe, passt das?" fragt er sich. Die Sorge, dass etwas auf der Bühne oder am handwerklichen Einsatzort nicht klappen könnte, ist bislang in jedem Fall allerdings unbegründet gewesen.
Als singender Handwerksmeister ist Franz Josef Scheurer nicht unterwegs. Dass er mitunter als "Klempner mit Klampfe" bezeichnet wird, stört ihn gleichwohl nicht. Denn die Liedermacherei gehört wie das Handwerk zu seinem Leben. Und zu beiden "Standbeinen" gehört insbesondere viel Spaß. "Ich liebe beides, das Singen wie das Handwerk", sagt der aus Köln stammende Franz Josef "Jupp" Scheurer. Beides ist aber auch klar getrennt. "Vor allem wegen dem Finanzamt", sagt Scheurer, und bei der handwerklichen Arbeit werde grundsätzlich auch nicht gesungen, ergänzt er mit einem Lächeln, allenfalls mal gesummt.
Die Lieder von Franz Josef Scheurer erzählen kleine Geschichten, sie gehen ans Herz und verleugnen nie ihre Herkunft aus Balladen, Folk oder Rock. In Solingen ist er zwar bekannt, überregional, wo er meistens auftritt, aber noch viel mehr. Denn Franz Josef Scheuer steht in der Tradition von so bekannten Größen wie Konstantin Wecker, Hannes Wader, Bob Dylan oder auch Reinhard May. Sein Standard-Repertoire umfasst gut 50 Titel - "in unregelmäßigen Abständen kommen neue hinzu", sagt Scheurer, der für 2008 auch wieder eine neue CD aufnehmen und präsentieren will: "Neun von zehn Stücken sind bereits fertig."
Seine erste Gitarre legte sich Franz Josef Scheurer vom ersten verdienten Geld zu. Die kommt auch heute noch im Studio zum Einsatz. 1977 wurde der junge Scheurer mit seinen ersten eigenen, mit Gitarre begleiteten Liedern bereits in Köln "auffällig". Seine musikalische Reise führte ihn in verschiedene Rock- und Folkbands, seit 1984/85 ist der vor über 25 Jahren nach Solingen - "der Grund hatte zwei Beine" - gekommene Scheurer mit Solo-Konzerten unterwegs. 1986 gründete er mit Peter Hockauf das Projekt "Song & Rhythm", aus dem 1988 das Band-Projekt Galabas hervorging - musikalische Stationen im Liedermacher-Leben von Franz Josef Scheurer, der mit seinen Liedern in Radio-Charts auch zwei Toppositionen erreichte. Schallplatten wie MCs und CDs hat aufgenommen, so unter anderem 1989 die LP "Erwischt" oder die Single "Wie viel Mut" (1992), oder die CDs "Danke gut - und selbst?" (1998/99), "Hasenliedband" (2004) sowie "With my german accent" (2005). Klassischen Gitarren- wie auch Gesangsunterricht hat er sich zwischendurch zudem "gegönnt".
Scheurer pflegte aber eben nicht nur die Musik, sondern auch das Handwerk. 1988 legte er die Meisterprüfung (Sanitär Heizung Klima) ab. "Ich wollte nicht als Rentner einmal auf jeder Kaffeefahrt mitspielen müssen", sagt der 47-Jährige. Natürlich sei beides ein Gegensatz, in dem aber auch ein Reiz liege. "Es ist nichts gleich, aber gerade das macht es so spannend", findet Franz Josef Scheurer. Liedermachen sei Kopfarbeit, fürs Handwerk brauche man den zwar auch, aber insbesondere die Hände. Gemeinsamkeiten findet Scheurer für sich gleichwohl, denn als Liedermacher wie als Handwerksmeister komme es darauf an, "genau zu sein, exakt zu arbeiten". Und Entspannung von der Arbeit sei die Musik allemal. In kleinen Sälen, oft auch in Programmkinos tritt Scheurer überwiegend auf, weniger in verrauchten Kneipen. "Mit dem Alter werden die Säle kleiner", lächelt er. Für die Konzertsaison 2008 hat "Jupp" Scheurer rund 40 Auftritte geplant. Meistens außerhalb von Solingen. "Das Liedermachen finanziert sich selbst" - seit 20 Jahren hält er das so.
In seinem Betrieb an der Teschestraße in Solingen beschäftigt der Gas- und Wasserinstallateurmeister und staatlich geprüfte Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechniker einen Gesellen und einen Auszubildenden, überdies eine 400-Euro-Kraft. Umweltschonende Sanitär- und Heizungstechnik - dieser Zusatz schmückt seine Visitenkarten. Als für die meisten Brennwert noch ein Fremdwort war, hat Scheurer bereits Anlagen mit dieser Technik installiert. Für ihn gilt im Handwerksberuf: "Mit grünen Ideen schwarze Zahlen zu schreiben." Wartung und Reparatur sei ein Schwerpunkt, der Notdienst mithin. Darüber hinaus hat der "Kundendienstanbieter" aber natürlich auch den Heizungsbau ohne Größenbeschränkung im Programm. "Frust aus der Arbeit wird aber grundsätzlich nie zu einem Lied verarbeitet", erzählt der 47-Jährige.
Eine Ausnahme gebe es hier indes, als er mal zu einem "Feiertagseinsatz" gerufen wurde. "Weihnachten war das mal", weiß er noch, "da sollte eine Wohnung überschwemmt sein, die, als er eintraf, allerdings völlig trocken war." Inspiriert von diesem Handwerkseinsatz hat Franz Josef Scheurer später ein "Lied über ein Luder" getextet. Zwischenmenschliches, aber auch Politisches - "ich bin kein Brauner und halte auch nichts von Ungerechtigkeiten" -, verarbeitet der Handwerksmeister und Liedermacher aber insbesondere in seinen Texten. Manches geht ihm nicht aus dem Kopf heraus, dann brennt es ihm unter den Nägeln "und muss dann rausgeschrieben werden", so erklärt Franz Josef Scheurer seine Vorgehensweise.
Und trägt sie, musikalisch umgesetzt, bei seinen Konzerten vor. Mit Lampenfieber allemal. Das wird auch bei der Konzertsaison 2008 so sein. (Aus der Zeitschrift INTERN Dezember 2007)
Weitere Pressestimmen:
Solinger Tageblatt vom 24.05.2007 über das Konzert vom 22.05.2007 im Kulturzentrum COBRA:
Liedermacher Scheurer EIN KLEMPNER MIT KLAMPFE
Der „Jupp“ ist wieder da. Auf der Kleinkunstbühne war er länger nicht zu hören, dafür umso mehr in seinem Beruf als Sanitär- und Heizungstechniker. Franz Josef Scheurer brachte mit seinem neuen Programm „Von dieser und aus jener Zeit“ im neu eingerichteten kleinen Saal in der Cobra vor ebenfalls kleinem Publikum einen Querschnitt aus immerhin knapp 30 Jahren Schaffenszeit als Liedermacher.
Wenn man nach einem seiner neuesten Songs geht, dann verschweigt er seiner Mutter, dass er Liedermacher ist, sie glaubt er sei Gitarrist in einer Bar. Bei ihm hat jeder Mensch seine Geschichte. Die Texte enthüllen Autobiographisches, seien es „Gefühle im Bauch“ aus den tiefen 80-ern, eine versöhnliche Widmung an seinen verstorbenen Vater („Hallo mein kalter Alter“) oder diverse Ver- und Entliebungslieder. Dabei achtet Scheurer weniger auf äußere denn auf innere Werte. Mit wenigen Worten analysiert er eine verflossene Beziehung, die ihn bis in die Träume verfolgt. Die Lieder werden von der Gitarre unaufdringlich begleitet, im Stil der klassischen Liedermacher aus den 60-er und 70-er Jahren hat er seinen Weg gefunden und kommt mal laut, mal leise daher („Ich kann beides“). Dass er sein Leben ohne Abitur und Studium allem Anschein nach erfolgreich gestaltet hat, führt in seinem Lied „Was will ich mehr?“ zur späten Rache an den arroganten Leuten, die meinen, ohne Abitur habe man keine Lebensberechtigung mehr. Man wird auf jeden Fall bei weiteren „Zeitreisen“ von Franz Josef Scheurer Hörenswertes erhalten. bro
Solinger Tageblatt vom 07.02.2004:
VON DIESER UND AUS JENER ZEIT - der Liedermacher Jupp Scheurer in der Cobra
(fph) Der Liedermacher Franz Josef "Jupp" Scheurer, Gitarre und Gesang, bot mit Andreas
Hartschen am Kontrabass einen seltenen Hörgenuss im gut besuchten Kino in der Cobra.
Nicht immer, aber immer wieder finden sie zusammen, bewährt im Zusammenspiel. Scheurer
ist sich treu geblieben, mit seinen Texten der leisen Poesie und offenen Emotionen erreicht er
auf eindringliche Weise seine Zuhörer. Seine Texte handeln vom Leben, von Liebe, es findet
sich jedoch keine aufgesetzte Sozialkritik, alles ist echt. Seine Stimme hat eine Kraft und
Klarheit, die gut tut in einer Welt voller fragwürdiger Superstars. Mit Jörg Lehnardt an der EGitarre
hatte sich an diesem Abend ein Musiker als Gast eingefunden, der sich mit feinfühligen
Arrangements in das musikalische Geschehen einzuflechten verstand. Es war ein Konzert,
dessen Art sich rar gemacht hat in unserer schnellen Welt. Wegen des großen Erfolgs soll das
Konzert am 30. März wiederholt werden.
Solinger Morgenpost vom 28.04.2001:
BLUESIGE BEOBACHTUNGEN
(sit) Mit seinem abwechslungsreichen zweistündigen Programm erfreuten der heimische
Liedermacher Franz-Josef Scheurer und Andreas Hartschen am Kontrabass jetzt ihre
Konzertbesucher. Raffinierte und unterhaltsame Lieder, die von Alltagssituationen wie
Katerstimmung, Gefühlen und Versuchungen handelten, gepaart mit einer großen Portion
Wortwitz, bot das Duo den Zuhörern im Cobra-Kino. Steckten auch Stücke wie "Veränderung"
und "Schwarz Rot Gold" voll unverhohlender Kritik am Nationalsozialismus, so stand im
Vordergrund des Programms dennoch der Humor. So unterhielten die beiden Musiker das
Publikum auch zwischen den Stücken mit kabarettistischen Einlagen. In seinen Texten malte
Scheurer Bilder seiner Erfahrungen, mal nachdenklich und melodisch, mal schnell und frech.
Der Song "Wieviel Mut", eine "Hymne an die Bewohner des ehemaligen Mühlenplatzes" und
Scheurers bluesige Beobachtungen beim "Frühschoppen" kamen bei den Solingern natürlich
besonders gut an.
Die kurzweilige Darbietung fand ihren Abschluss in zwei englischsprachigen liedern, garniert
mit mit Scheurers "wonderful German accent", nach denen das Duo zu guter Letzt noch einige
Zugaben spielte.